DIGITALER STRESS
Digitale Medien überall. KI auf dem Vormarsch.
Im Büro, in der Schule, im Café, in der Hosentasche, auf der Couch, im Kinderzimmer.
Warum übermäßiger Konsum von digitalen Medien unser Steinzeitwerkzeug namens Gehirn hackt und dessen Strukturen verändert. Warum wir süchtig nach Likes und Emojis sind und warum sie uns in Wirklichkeit unglücklich und einsam machen.
Warum der stetig steigende Datenverkehr schon jetzt für mehr CO2-Emissionen verantwortlich ist, als der globale Flugverkehr. Mehr dazu hier:
# Digitaler Stress und die gar nicht smarten Folgen
# toxische Emotionen - brain hacking
Die Möglichkeit durch das weggelegte und stumm geschaltete Smartphone etwas verpassen zu können, nicht erreichbar oder nicht informiert zu sein, löst bei den meisten Menschen unbewusste Zustände von Angst und Panik aus. Viele haben sogar das Gefühl, ihnen fehle ein Körperteil.
Das Abtauchen in den Social Medias führt zu Vergleichen, einem Leben im Außen und fördert Unzufriedenheit und Depressionen.
# wertvolle Lebenszeit
Ein Großteil unseres persönlichen Lebens befindet sich in diesem kleinen 'smarten' Gerät: soziale Kontakte, Banking, Navigation, Nachrichten, Fotoapparat, Terminkalender, Wecker, Uhrzeit, Emails, Meditations-Apps, Shops, Sportprogramme, Kochrezepte, Einkaufslisten uvm. Wir sind wunderbar beschäftigt und abgelenkt und verfangen uns im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten.
(laut Forsa-Studie von 2018 haben Deutsche zwischen 14 und 69 Jahren gute 11 Stunden mit audiovisueller Mediennutzung täglich verbracht - Tendenz steigend)
# gestörte konzentrationsfähigkeit
90 bis 200 Mal täglich blicken wir aufs Handy. Es vibriert, blinkt und giert nach Aufmerksamkeit. Die permanente Präsenz des Smartphones führt zweifellos zum Aufmerksamkeitsdefizit seines Besitzers und dazu, dass die Konzentrationsfähigkeit schwindet. Der Blick aufs Smartphone sorgt für eine Unterbrechung der Konzentration und es dauert mitunter mehrere Minuten bis die Konzentration wieder vollends hergestellt ist.
(Hier zur Studie)
# berührung des smartphone gibt sicherheit und halt
Es passt in jede Hand- oder Hosentasche, kann berührt, gestreichelt und festgehalten werden. Zudem strahlt es Wärme aus. Man kann es in eine hübsche Hülle stecken, es sich mit Bändchen und Kettchen um den Hals hängen. Es ist, als wäre da ein Wesen, das uns braucht und uns gleichzeitig Halt gibt. Die Haptikforschung- allen voran Dr. Martin Grunwald sagt, dass wir ohne Tastsinn nicht überleben können. Wie gut, dass wir das Smartphone haben und es am Tag unzählige Male anfassen und spüren können. So sind wir konditioniert. Sobald wir das Smartphone aus der Hand legen, hat der Körper nachweislich Stress. Schon beginnt der nie enden wollende Teufelskreis.
# vergleicheritis und der minderwert
Instagram & Co. vermitteln ein Leben voller Erfolg und Glück auf ganzer Linie. Auch wenn wir wissen, dass die Bilder größtenteils gestellt, gefaked oder bearbeitet sind: die teils unbewussten emotionalen Reaktionen bleiben nicht aus. Wir fühlen uns schlecht, klein und unwichtig. Das hat massive Auswirkungen auf den Selbstwert.
# fremdgesteuert in die entfremdung
Auch wenn wir es nicht wahr haben wollen. Die meiste Zuwendung bekommen die digitalen Medien, allen voran das Smartphone. Beobachte Menschen in Cafés oder Restaurants, Menschen, die Kinderwagen schieben oder kurz irgendwo warten müssen. Anstatt in den Kontakt mit sich selbst und anderen zu gehen, wird das Handy gecheckt.
# handys machen high
Sobald auf unserem Smartphone Herzchen, Küsschen, liebe Worte oder Lob erhalten, startet die Dopamindusche! Das fühlt sich klasse an und man will MEHR.
Natürlich checkst du dein Handy ab sofort ständig nach Likes und Bussi-Emojis, um den sinkenden Dopaminspiegel wieder aufzufüllen. Das grundlegende Bedürfnis nach Bestätigung, Aufmerksamkeit und Liebe wird hiermit gefüttert und kann zu Abhängigkeit und suchtähnlichem Verhalten führen.
# ständige erreichbarkeit und erwartungen
Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat gezeigt, dass 57 Prozent der Smartphone-Nutzer eine sofortige Antwort auf ihre Nachrichten erwarten. Das erzeugt Druck. Meiner Erfahrung nach spielen einerseits Schuldgefühle des Empfängers eine Rolle, wenn er nicht sofort antwortet. Andererseits entsteht eine unbewusste Angst, durch das Nicht-antworten benachteiligt zu sein, den Anschluss zu verlieren bzw. seinem Verantwortungsbewusstsein nicht gerecht zu werden.
# strahlend schön - gesundheitliche auswirkungen
Wie Mikrowellenstrahlung auch versetzt Mobilfunk-Strahlung Wassermoleküle in Schwingungen. Daraus entsteht Reibungswärme – und die Temperatur in Gewebe und Zellen steigt. Und zwar besonders dort, wo wir mit dem Handy in Berührung kommen. Sobald das Handy sendet und empfängt, dringt die Strahlung in den Körper ein. Die Frequenz bestimmt auch, wie tief – und welches Gewebe und welche Zellen möglicherweise beeinflusst werden. (quelle: www.quarks.de)
# big brother - big data
Was der Autor George Orwell mit seinem Bestseller 1984 beschreibt, ist erschreckend real und selbstverständlich geworden. Jeder, der ein Smartphone nutzt, erzeugt unweigerlich Massen von digitalen Daten. Diese liefern Hinweise über die Persönlichkeit des Nutzers, seine Vorlieben, das Kommunikationsverhalten, die Mobilität und den Konsum. Gerade Gratis-Online-Angebote sind darauf ausgelegt, deine Daten zu verkaufen. Diese Daten sind eine wahre Goldgrube unter anderem für die fünf größten amerikanischen IT-Unternehmen, die vom wachsenden Online-Konsum profitieren.
# nimmersatt
Das 'Infinite Scrolling' (unendliches Scrollen) verführt uns dazu, länger durch die virtuelle Welt zu shoppen, zu streamen oder zu surfen. Ein Wischer und ein endloses Angebot an verführerischen Produkten in bunten Bildern wird angezeigt. Dieser Manipulationstrick kommt aus der Ernährungsforschung. Wissenschaftler haben die Auswirkung optischer Reize auf unser Sättigungsgefühl untersucht. Mit dem Ergebnis: Probanden, deren Teller mit großen Portionen immer von neuem vollgeladen werden, langen schlichtweg sehr viel mehr zu. Das Signal für die Sättigung wird nicht wahrgenommen – so auch die Smartphonenutzer beim Scrollen. Und die Lebenszeit verstreicht.
# klimakiller internet
Kanadische Forscher prognostizieren, dass der digitale Datenverkehr im Jahr 2040 für 14 Prozent aller Emissionen verantwortlich sein wird.
Co2 Emission digitaler Medien
- eine Suchanfrage 7-10g CO2
- täglich entstehen mehr als 700 Tonnen CO2 durch Suchanfragen
- ein Router verursacht 53 kg CO2 im Jahr
- eine einfache E-Mail hat einen Ausstoß von ca. 10g CO2 (Klimabilanz einer Plastiktüte)
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